Veranstaltungsort: 50Hertz-Netzquartier, Heidestraße 2, 10557 Berlind
Termin: 04. November 2019; 17.00 Uhr-19.00 Uhr
Leitfragen: Woran können wir eine wirksame Öffentlichkeitsbeteiligung erkennen und wie können die Beteiligungsfahrpläne und -maßnahmen am besten evaluiert werden? Welche Erfolgskriterien gibt es hierbei?
Am 04. November 2019 veranstaltete die DialogGesellschaft einen Workshop, an dem Teilnehmer aus Unternehmen, Verwaltungen und Verbänden teilnahmen. Frau Dr. Danuta Kneipp, Leiterin des Fachgebiets Öffentlichkeitsbeteiligung bei 50Hertz, begrüßte die Workshop-Teilnehmer und leitete die Diskussion. Felix Krebber, Professor für Unternehmenskommunikation an der Business School der Hochschule Pforzheim, lieferte einen fachlichen Impuls. Sein Forschungsschwerpunkt ist gesellschaftsorientierte Kommunikation. Er stellte ausgewählte Erkenntnisse seiner Studie „Der Deutsche Akzeptanzatlas. Zur öffentlichen Bewertung von Beteiligungsprozessen und ihren Anbietern“ vor. Die Präsentation können Sie hier abrufen.
Neben den Studienergebnissen, lenkte Prof. Dr. Krebber den Blick der Teilnehmer auf den DPRG/ICV-Bezugsrahmen. Dieser liefert für ein Beteiligungsmonitoring und zur Wirkungsmessung einzelner Maßnahme (z.B. Einrichtung eines Info-Points) die Basis und stellt dar, auf welchen Wirkungsstufen Evaluation erfolgen kann. Die Erfahrungen der Teilnehmer unterstrichen das Spektrum an Themen, die mit dem Wirkungsmonitoring der Öffentlichkeitsbeteiligung verbunden sind: u.a. Erfassung von Aufwand und Nutzen der Beteiligung während des Verfahrens und deren Auswertung, der Überprüfung der Verständlichkeit von Informationen und über die Dokumentation der Einbeziehung relevanter Stakeholder. Bei der Frage, wie eine Wirkungsmessung für Beteiligung konkret ausgestaltet werden könne, wurden genannt:
Qualitative Methoden:
- Nachweis inwiefern der Beteiligungserwartung entsprochen wurde
- Messung der Änderung der Einstellung
Quantitative Methoden:
- „Stakeholder Engagement Monitoring“ – Erfassung der Teilnahme wichtiger Stakeholder an einzelnen Maßnahmen und Einschätzung des Vorhabenträgers zur Interaktionsintensität
- Reichweiten – Nachweis, dass Informationen (zum Projekt, Einladungen zu Veranstaltungen) bei ausgewählten Adressaten ankommen sind
- Teilnehmerzahlen – hier wurde deutlich gemacht, dass allein die Anzahl der Teilnehmer einer Beteiligungsveranstaltung nichts über die Bedeutung und Wirksamkeit aussagt (nicht so viele Teilnehmer wie möglich, sondern die relevanten!)
- Medienresonanzanalysen – sind in den Berichten die wesentlichen Informationen, Kernbotschaften und Nutzenargumente enthalten
Alle Workshop-Teilnehmer waren sich einig, dass „Wissen über das Projekt“ und „Akzeptanz für das Vorhaben“ die Ziele ihrer Beteiligungsprozesse und -formate sind. Damit schaffen die Vorhabenträger die Voraussetzung für zügige Genehmigungsverfahren und zeitnahe Umsetzung des Projektes. Zugleich wurde in der Diskussion aber auch deutlich, welche wesentlichen Einflussfaktoren – außerhalb von Beteiligung – den Erfolg bei der Planung, Genehmigung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten beeinflussen. Dadurch sei der Nachweis einer direkten Kausalität zwischen Beteiligung und Erfolg schwer zu führen.
Die DialogGesellschaft möchte sich im Jahr 2010 zu den Punkten „Erfolgskriterien von Beteiligung“ und praktikable KPIs und Methoden für ein Beteiligungsmonitoring weiter austauschen.
Sofern Sie Interesse an unseren Aktivitäten haben, kontaktieren Sie uns!
Wir freuen uns auf Sie!
Prof. Dr. Krebber
(Foto: Christian Hölting)
Impression Workshop 1
(Foto: Christian Hölting)
Impression Workshop 2
(Foto: Christian Hölting)
Kontakt
Angelina Groß
Vorstandsreferentin